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Kritik - Hercules - das heldenhafte Musical / Autorin: Jana Diener

Hercules - Das heldenhafte Musical

 

HAMBURG

23.03.2024

Neue Flora 

Medienpremiere

 

Autorin: Jana Diener 

 

Quelle: https://www.ndr.de/kultur/musik/Hercules-Das-ist-der-Cast-des-Musicals-in-Hamburg,herculesmusical100.html

Quelle (Anzeigebild): Instagram Hercules

 

Hercules - Das heldenhafte Musical

Seit der Ersterscheinung 1997 des Films "Hercules" ist die Geschichte rund um den Disneyheld eine der beliebtesten Werke von Alan Menken und David Zippel. 

2019 wurde genau diese Geschichte bereits auf die Bühne des New Yorker Delacorte Theater gebracht und nun fünf Jahre später folgt auch die deutsche Welturaufführung am 24.03.2024 in der "Neue Flora" in Hamburg. Voraussichtlich ist das "heldenhafte Musical" noch bis Ende dieses Jahres in Hamburg zu sehen. 

 

Hercules wird als Sohn Zeus und Heras im Olymp geboren und trägt seit seiner Geburt das Zeichen des Auserwählten. Hades, Bruder von Zeus und Gott der Unterwelt befürchtet mit dieser Geburt nicht mehr die Möglichkeit zu bekommen auf den Olymp zu steigen und beauftragt zwei seiner Gehilfen das kleine Baby umzubringen. "Karl" (Original: Pech) und "Heinz" (Original: Schwefel) entführen Hercules, schaffen es jedoch nicht, dem kleinen Baby die komplette Menge des Giftes zu geben und Hercules stirbt nicht, wie geplant, sondern seine göttlichen Kräfte gehen verloren und er wächst bei den Menschen auf. 

Durch seine Herkunft und die Überreste seiner Kräfte ist er jedoch zu Stark für die Menschen und gilt als ständiger Aussenseiter. 

Als er jedoch einige Jahre später von seiner Herkunft erfährt, bittet er Hera und Zeus darum, ihn wieder auf den Olymp aufzunehmen. Damit dies allerdings funktioniert, muss er erst beweisen, dass er ein wahrer Held ist! Dazu nutzt er seine Kräfte und bittet "Phil" (Original: Philoctetes) darum, ihm zu zeigen, was einen wahren Gott ausmacht. Als Hades dies erfährt versucht er alles zu tun, um Hercules zu fall zu bringen und somit auf den Olymp zurückzukehren.  Als das Dorf plötzlich von der mehrköpfigen "Hydra" angegriffen wird, sieht er seine Chance und nach einem erfolgreichen Kampf wendet sich für ihn das Blatt. Nun ist er der Held auf Erden! Doch reicht diese Heldentat um wieder auf den Olymp zu steigen? Und wie geht er mit den Gefühlen zur plötzlich aufgetauchten Meg (Original: Megara) um? 

  

Ich durfte mir dank Stage Entertainment die Medienpremiere dieses Stücks bei der Medienpremiere am 23.03.2024 anschauen.

 

Das Musical 

Das Bühnenbild in der "Neuen Flora" wurde den griechischen Welten detailreich angepasst. Immer wieder wechseln die Bühnenbilder zwischen der Unterwelt, dem Olymp und der menschlichen Welt. Hauptbestandteil dieser Welten sind hierbei große Marmorsäulen, die immer wieder in die verschiedenen Kulissen eingebaut werden. Ebenfalls Hauptbestandteil der Geschichte sind Monster, die aus großen Puppen dargestellt und von der Cast bewegt werden. Außerdem wird immer wieder mit kleineren Details, wie einer Lichtergirlande für die Taverne oder auch technischen Accessoire gearbeitet, die den Hintergrund der jeweiligen Welt verändern und besondere Licht-Effekte einfließen lassen. 

 

Mit insgesamt über 266 Kostümen, die vom Broadway-Künstler Sky Spitzer entworfen wurden, schafft dieser ein Abbild der modernen griechischen Antike. Die mit teilweise Pailletten bestücken Kostüme sind an die griechische Sage angepasst und wechseln je nach Bühnenbild. So tragen die Musen teilweise die Kleiderfarbe von Megs Kleid, während sie in der nächsten Szene den Kleidern Zeus und Heras angepasst sind, Hades trägt ein dunkel blaues Kostüm während Hercules ein Outfit trägt, dass an römische Gladiatoren erinnert. 

 

In dem Musical sind immer wieder "klassische Musicalsongs" wie "Go the distance" zu finden, allerdings überwiegt die Gospelmusik und Soulmusik, die durch die Musen präsentiert wird. Begleitet wird das Stück durch ein Orchester, das teilweise etwas zu Laut für manche Gesangstimmen ist. Auch ist es leider teilweise etwas schwer, die gesungenen Wörter zu verstehen und somit auch die Handlung. 

 

 

"Hercules - das heldenhafte Musical" ist für jeden Hercules-Liebhaber ein Muss. Allerdings muss man sich zuvor klar sein, dass die Geschichte nicht eins zu eins auf die Bühne gebracht wird, sondern es immer wieder kleine Abweichungen von der Story sowie den Charakteren gibt. Auch die Lieder werden teils verändert. Das gesamte Stück wurde modernisiert und bringt mit aktuellen Themen das Publikum immer wieder zum Lachen. Zudem ist die Hintergrundmusik teils zu Laut für die Gesangsstimmen, was teilweise zum Nicht-Verstehen der Geschichte sorgt.  

 

Die Cast 

"Hercules" wird von Benét Monteiro verkörpert, der zuletzt bei Stage Entertainment als Alexander Hamilton auf der Bühne stand. Dieser versteht in der Geschichte erst relativ spät, warum er nicht zu den anderen gehört und ständig ausgeschlossen wird. Hercules beginnt jedoch schnell für seinen Wunsch auf den Olymp zurückzukehren, zu kämpfen und merkt schnell, dass es sich bezahlt macht. Benét  Monteiro verleiht vielen Szenen durch seine schauspielerische Art eine Leichtigkeit und eine humorvolle Art, die man so nicht von Hercules gewohnt ist. 

 

Mae Ann Jorolan übernimmt die Rolle der "Meg" und bringt hierbei genau die richtige Menge an "Frauenpower" rein. Vom anfangs bösen Gehilfin Hades entwickelt sie sich gegen Ende der Geschichte zur Freundin Hercules und Kämpferin für das Gute. Durch ihre Lieder, die sehr bestimmt und powerful sind, wird ein Charakter geschaffen, der genau weiss was zu tun ist. 

 

"Hades" wird in dem Stück von Detlef Leistenschneider verkörpert. Er ist der Bruder Zeus und wird dem Reich der Unterwelt zugeordnet. Er ist von Hass besessen und versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass Hercules Platzt auf dem Olymp nimmt. Dabei präsentiert Leistenschneider sich perfekt in der Rolle des Bösewichts und lässt das Publikum teils schaudern. 

 

In die Rollen der fünf Musen schlüpfen Leslie Beehann, Chasity Crisp, Venolia Manale, UZOH und Shekinah McFarlane. Alle fünf stellen die Erzähler der Geschichte da und unterstreichen die Handlung mit ihren Songs. Sie sind in fast jeder Szene präsent und  bringen mit ihren Gospelstimmen einen besondern "Touch" in das Stück. 

 

Die Gehilfen Hades werden von André Haedicke (Heinz) und Mario Saccoccio (Karl) verkörpert. Beide überzeugen mit viel Humor und Charm und bringen das Publikum immer wieder zum Lachen. 

 

 

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