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Kritik - The last five years / Autorin: Jessika Heinrichs

The last five years

 

LUXEMBURG

12.12.2023
Theater

 

Autorin: Jessika Heinrichs

 

Eine Beziehung, zwei Blickwinkel 

Das englisch sprachige Einakter-Musical „the last five years“ handelt von den letzten fünf Jahren in der Beziehung von Jamie und Cathy. In den vierzehn Liedern wird von ihrem Kennenlernen, ihrer Hochzeit und der Trennung nach fünf Jahren erzählt. Es wird nahezu komplett auf Dialoge zwischen ihnen Verzichtet, da ihre Gefühlswelt ehr dem Publikum als stille Zuschauer näher gebracht wird. 

Interessant und wichtig zu verstehen ist, das zwar beide Darsteller vom selben Beziehungsverlauf erzählen, Cathy jedoch am Ende und Jamie am Anfang der Beziehung anfängt. 

 

Ich durfte mir am 01. Mai. 202 durch Joyce Diedrich ihr Regiedebüt anschauen, welche das Stück durch seine Premiere im Centre des Arts Pluriels Ettelbruck führte. 

 

Das Musical 

„The last five years“ hatte seine Welturaufführung 2001 in Chicago. Ees ist ein Kammer Musical und füllt seinen 80 minütigen Einakter mit insgesamt vierzehn Liedern von Jason Robert Brown. Auf Dialoge wird nahezu komplett verzichtet. 

Nun wird es erstmals in Luxemburg unter der Regie von Joyce Diedrich im Theater „Centre des Arts Pluriels Ettelbruck“ aufgeführt. 

Die zwei Protagonisten tragen nicht viele Kostüme, sondern wechseln ihre Klamotten nach Stimmung. Grade Cathy zieht sich in dem Stück mehrmals minimal, durch z.B. eine Schürze oder einen Regenmantel um, um ihre Gefühlswelt zu verdeutlichen. Im Gegensatz dazu zieht Jamie sich kaum um, zeigt seine Emotionen jedoch stärker durch seine Gestiken. So springt er zu Anfang des Stücks voller Motivation und Freude oft von einem der zwei gegenüberliegenden Podeste. 

 

Letztendlich hat es einen Grund wieso dieses Stück so einen Erfolg in den USA hat. Es spiegelt das zwischenmenschliche Leben und dessen Verlauf wieder. Es zeigt deutlich das Vorstellung und Realität durch verschiedenste Faktoren, ungewollt anders verlaufen können. Viele Leute im Theater waren begeistert und gefässelt von der Geschichte. Dennoch muss man sagen das es, wenn man nicht vollkommen Feuer und Flamme für die Geschichte ist, es ermüdend sein kann dieser zu folgen. Geschuldet vielleicht daran, das der Fokus sehr stark auf dem Erzählerischen anstelle des Darstellerischen liegt. 

Dennoch kann man nicht behaupten, das es an den Darstellern oder der Regie liegt, sondern am Stück an sich. 

Hervorzuheben an der Regie ist, das es obwohl es Joyce Dietrichs erstes Stück als leitende Regisseurin war, eben dies nicht aufgefallen ist. Alles lief tadellos, das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren funktionierte sehr gut. 

 

Die Cast 

 

Jil Cesse verkörpert die Rolle der Cathy, welche bei ihrer Erzählung der Beziehung an dessen bitterem Ende beginnt. Sie zeigt dem Publikum von Anfang an welchem Schmerz sie durch den Kampf um die Beziehung zu Jamie ausgesetzt ist. Cesse verdeutlicht wie verliebt Cathy zu Anfang war und in welch strahlende familiäre Zukunft sie geblickt hat. Doch zugleich zeigt sie dem Publikum durch ihre darstellerische Leistung wie frustrierend es mit den Jahren geworden ist sowohl das gemeinsame Leben aufrecht zu erhalten, als auch ihre Karriere als Schauspielerin voran zu bringen. 

 

Jamie wird von Michael Souschek Dargestellt. Dieser beginnt seine Erzählung vom Beginn der Beziehung. Souschek übermittelt dem Publikum mit Leichtigkeit wie verliebt Jamie in Cathy ist, das er im Eheleben jedoch schnell den Fokus auf seine Arbeit verlagert, bei welcher er sich nicht unterstützt fühlt. 

 

Regie für das Stück hatte Joyce Dietrich, welche damit ebenso ihr Debüt als Hauptverantwortliche Regisseurin gab und dabei strahlte. Zuvor hatte sie an anderen großen Stücken wie Robin Hood mitgearbeitet.  

 

Sam Madwar ist als Szenograf für das Bühnenbild und die Darstellung der einzelnen Szenen verantwortlich. Das gesamte Musical wurde musikalisch von sechs Instrumenten begleitet. Von den Musical Direktor Ronaldo Sedlaczek am Piano, Maria Patera an der Violin, Maike Clemens am Cello, Stefan Först am Bass und David Volkmer an der Gitarre. 

 

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