Kritik - Songs of Hope / Autorin: Jana Diener

Songs of Hope - Ein Abend voller Hoffnung

 

ESSEN 

Katakomben Theater

06.12.2024

 

Autorin: Jana Diener

 

Songs of Hope – Ein Abend voller Zuversicht und musikalischer Highlights

 

Das neue Showformat von Sound of Music, Songs of Hope, bot dem Publikum einen ganz besonderen Abend, der unter die Haut ging. Ursprünglich für Dezember letzten Jahres geplant, fand die Veranstaltung nach einer Verschiebung in diesem Dezember statt – und zwar im beschaulichen Katakomben-Theater in Essen. Mit seiner intimen Atmosphäre und der begrenzten Platzanzahl bot das Theater den perfekten Rahmen für ein emotionales und nachdenkliches Programm.

 

Der Abend begann mit einem gemeinsamen Auftritt aller Künstler, die Seasons of Love aus dem Musical Rent darboten. Während des Songs stellte sich jeder der Künstler dem Publikum vor und teilte seine ganz persönliche Definition von Hoffnung. Dieser Einstieg schuf eine warme und vertrauliche Atmosphäre, die das Publikum sofort in ihren Bann zog.

 

Nach dieser charmanten Einleitung in den Abend präsentierten die Künstlerinnen und Künstler ihre Lieder – jede Darbietung auf ihre eigene Weise besonders und facettenreich. Michaela Schober eröffnete den Abend mit zwei ergreifenden Stücken: „Verliert den Glauben nicht“ aus dem Musical Medicus und dem emotionalen „Gabriela’s Song“. Ihre warme, klare Stimme setzte gleich zu Beginn ein starkes Zeichen für die Kraft der Hoffnung.

 

Aljosha Jorge Ungur zeigte eine andere, zurückhaltendere Seite mit ruhigen und gefühlvollen Interpretationen von „Tief in mir“ aus Sister Act und „Sanssouci“ aus dem Musical Friedrich. Dabei überzeugte er durch seine emotionale Tiefe und seine Fähigkeit, auch leise Töne eindrucksvoll zu gestalten.

 

Verena Mackenberg, die trotz Krankheit anwesend war, brachte eine besondere Note in den Abend. Sie begann ihre Songs jeweils selbst und wurde anschließend von Kolleginnen wie Froukje Zuidema, Michaela Schober und Lina Kopf unterstützt. Trotz nur kurzer Einblicke in die jeweiligen Lieder ist es ihr hoch anzurechnen, dass sie trotz Krankheit dem Publikum einen schönen Abend bescherte. 

 

Florian Heinke zeigte sein stimmliches Können, indem er mit „A Million Dreams“ aus The Greatest Showman in die zweite Hälfte einleitete. Mit seiner Interpretation schlüpfte er zugleich in die Rolle des Erzählers dieses Musicals und nahm das Publikum mit auf eine träumerische Reise voller Zuversicht. Sein Wechsel zwischen sanften und kraftvollen Momenten war ein Highlight, das den Abend bereicherte.

 

Emilio Moreno Arias brachte mit seinen rein englischen Songs eine internationale Note in das Programm. Seine Darbietungen von „A Piece of Sky“ aus Yentl, „The Impossible Dream“ und dem inspirierenden „Extraordinary“ waren stimmlich beeindruckend und mitreißend.

Seine klare Bühnenpräsenz und die emotionale Tiefe seiner Interpretationen hinterließen einen bleibenden Eindruck.

 

Ein besonderer Moment des Abends war die Zusammenarbeit von Lina Kopf und Aljosha Jorge Ungur in dem Song „Nur kurz glücklich“, einer Version von Madeleine Junos Song, die Aljosha auf dem Cello begleitete. Die intime, fast zerbrechliche Atmosphäre des Stücks zog das Publikum völlig in ihren Bann. Auch bei dem Song „You raise me up“ kam sein Cello noch einmal zum Einsatz. 

 

Lina Kopf begeisterte das Publikum mit einer Auswahl ruhiger, gefühlvoller Songs, die ihre klare Stimme und beeindruckende stimmliche Bandbreite perfekt zur Geltung brachten.  Mit einer deutschen Version von „Firework“ aus dem Musical Moulin Rouge und dem ergreifenden „Kilmarnock“ aus dem „Medicus“ berührte sie das Publikum gleichermaßen. Ein weiteres Highlight war ihre Darbietung eines englischen Songs von Taylor Swift, den diese bisher erst zweimal live gesungen hatte. Vor allem bei den ruhigeren Momenten ihrer Songs sah man im Publikum vereinzelt Tränen, was die emotionale Wirkung ihrer Performance eindrucksvoll unterstrich.

 

Froukje Zuidema beeindruckte an diesem Abend mit ihrer Vielseitigkeit und ihrem stimmlichen Facettenreichtum. Mit Liedern wie „Ich gehöre nur mir“ aus Elisabeth und „Reise durch die Zeit“ aus Anastasia präsentierte sie die großen, klassischen Musicalmomente, die ihre klare und kraftvolle Stimme besonders zur Geltung brachten. Ihre opernhafte Seite zeigte sie eindrucksvoll in „Denk an mich“ aus „Phantom der Oper“, das sie mit beeindruckender Technik darbot. Gleichzeitig bewies sie mit dem modernen Song „Unruly Heart“ aus The Prom, dass sie auch in den tieferen Registern überzeugen kann und musikalisch vielseitig ist.

 

Die Bandbreite ihrer Stimme und die Authentizität ihrer Interpretation verliehen jedem Song eine eigene, besondere Note.

 

Neben den bewegenden Momenten sorgten auch humorvolle Einlagen für Auflockerung. So brachten Aljosha Jorge Ungur und Michaela Schober das Publikum mit „Ja, Schatz“ und „100 goldene Tipps einen Mann zu verlieren“ zum Schmunzeln.

Natürlich durften Klassiker wie „Ich gehöre nur mir“ aus Elisabeth, „Ich lass los“ aus Die Eiskönigin und eine mehrstimmige Version von „Hallelujah“ nicht fehlen. Das Zusammenspiel aus bekannten Melodien, neuen Entdeckungen und der persönlichen Verbindung der Künstler zum Thema Hoffnung machte den Abend zu einem stimmungsvollen Erlebnis.

 

 

„Songs of Hope“ war ein Konzert, das durch seine abwechslungsreiche Programmgestaltung, die Qualität der Darbietungen und die spürbare Leidenschaft der Künstler sowohl Herz als auch Seele berührte. Ein Abend, der das Publikum mit Zuversicht und positiven Gedanken nach Hause entließ. Die Künstler brachten ihre eigenen Facetten von Hoffnung in den Abend ein – mal nachdenklich, mal fröhlich, aber immer auf eine zutiefst berührende Weise. Solche Abende sind ein seltener Genuss, und es wäre wünschenswert, wenn es in Zukunft öfter Veranstaltungen wie diese geben würde. Ein ruhiges, inspirierendes Erlebnis, das lange nachhallt.

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