Im Rahmen der Vorbereitungen aus die" This is the greatest Sow Tour" durften
wir mit insgesamt vier Darstellern/Darstellerinnen über die Tour und die Show 2024 sprechen.
Quelle: https://www.kielerleben.de/news/musicaldarstellerin-maricel-woelk-interview-10026923.html
Hier könnt ihr euch das passende Video zum Interview anschauen:
Hallo Maricel, ich freue mich sehr, dass ich dich heute für That is Musical zur kommenden „This is the Greatest Show“ Tour interviewen darf. Bei der Tour 2024 wirst du ja zum ersten Mal dabei sein. Worauf freust du dich besonders?
Ich freue mich ganz besonders auf meine Kollegen, muss ich sagen. Das Team, das ich bisher kenne, die Kollegen, die ich kenne und weiß, dass sie dabei sind, das kann eigentlich nur spaßig werden mit ihnen. Daher freue ich mich am meisten auf die Leute. Natürlich auch auf den Zusammenschnitt der Musik, da ist ja von allem etwas dabei. Man hat ein sehr breit gefächertes, vielseitiges Programm. Darauf freue ich mich auch. Und ich freue mich ganz tierisch, dass ich die „Eiskönigin“ singen darf. Ich wollte immer schon Elsa singen. Ich singe „Ich lass los“ aus die „Eiskönigin“, darauf freue ich mich, was die Songs betrifft, am meisten. Und auch einfach mit den Leuten eine coole Stimmung zu haben dort on Tour.
Darfst Du auch verraten, in welchen anderen Rollen wir Dich noch auf der Bühne sehen dürfen?
Ich checke gerade mein Programm. Ich weiß, dass ich in „Moulin Rouge“ zu sehen sein werde. Ich singe außerdem etwas aus „Romeo und Julia“, da freue ich mich auch sehr drauf und bei „Tabaluga und Lilli" werde ich in die Rolle der Lilli schlüpfen. Und natürlich werde ich bei „The Greatest Showman“ dabei sein, darauf basiert ja auch der Titel „This is the Greatest Show“.
Wie du schon sagtest, ein großer Block der Show besteht aus Songs aus dem Film „The Greatest Showman“. Was bedeutet der Film für dich und welche Songs daraus magst du denn besonders?
Also „The Greatest Showman“ ist natürlich wahnsinnig speziell. Das ist einfach eine tolle und auch so eine moderne Musik. Es hat ja viele Rekorde geschlagen, auch genreübergreifend. Es ist eben nicht nur dieses typische "Musicalding", sondern dieser Film hat auch Leute erreicht, die sonst vielleicht gar nicht unbedingt ins Musical gehen würden und das finde ich schon bemerkenswert. Ich kenne ganz viele Leute, die sonst gar keine Musicals gucken, die den Film aber trotzdem gesehen haben. Da wird quasi die eine oder andere Tür geöffnet und wir erschließen auch neues Publikum. Das ist einfach eine traumhafte Musik, die richtig cool produziert ist. Und deshalb freue ich mich da sehr drauf, das zu machen.
Bei der Tour seid ihr quasi rund um die Uhr auf engem Raum zusammen. Wie stellst du dich auf die mangelnde Privatsphäre ein? Bist du eher der Typ 'Hey, wir gehen auf Klassenfahrt, lass uns Party machen' oder setzt du dann lieber mal deine Kopfhörer auf und nimmst dir eine Auszeit?
Ich glaube, das wird wahrscheinlich so eine Mischung sein. Wenn man auf Tour ist, dann kann man sich nicht aus dem Weg gehen. So ein Bus hat ja nur begrenzt Platz, das heißt, man muss irgendwie mit den Leuten klarkommen. Daher freue ich mich auch so, dass ich schon einige Leute kenne und weiß, dass es mit denen ganz cool ist. Aber natürlich ist es so, dass das eine Herausforderung ist. Man hat keine Privatsphäre, man ist viel on the Road und die Zeiten, in denen man nicht auftritt, ist man eben on Tour auf der Straße und sitzt im Bus. Das ist definitiv eine wirkliche Herausforderung und ich bin auf jeden Fall der Typ, der auch mal die Kopfhörer nimmt und sich quasi wegdenkt. Als ich das letzte Mal auf Tour war, habe ich ziemlich viel geschrieben. Also ich bin Singer, Songwriter und Autorin und nutze diese Zeit dann auch zum Schreiben. Da ist quasi ein Großteil meiner Musicals, die ich selbst geschrieben habe, entstanden, weil ich mich quasi wegdenke in eine andere Welt hinein. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es bei dieser Tour auch wieder so ist, dass ich meinen
Laptop dabei habe, oder heutzutage ist es doch kleiner geworden, mein Handy und dann schreiben werde.
Das habe ich schon gesehen in deiner Biogra fie. Du komponierst und schreibst selber Musicals. Zum Beispiel „Jeanne d'Arc“, „Mörder unter sich“ oder auch Stücke für Kinder wie „Der kleine Zahlenteufel“ und die „Hexe Huckla“.
Genau „Jeanne d'Arc“ zum Beispiel habe ich einen Großteil im Tourbus geschrieben.
Wie bist du denn darauf gekommen, selber Musical zu schreiben?
Ich komme ja ursprünglich eigentlich aus der Popmusik, habe mit Popsongs angefangen unter Universal Music und bin dann quasi in dieses Musical Genre reingerutscht und das hat mir so gut gefallen. Ich denke die Erfahrung und das Leben, die Wirklichkeit, die man so erlebt, die prägt einen ein Stück weit. Und das kommt ganz automatisch, dass ich darüber schreibe, was ich so erlebt habe und woran ich gewachsen bin. Wenn man Künstler ist, dann hat man ja einen Output und mein Output bestand eben darin, das auch so zu verarbeiten, was ich gelernt habe, woran ich gewachsen bin und damit habe ich dann Themen gefunden, die mich einfach interessiert haben. Die Kinderstücke waren Auftragswerke, das war nochmal etwas anderes. Natürlich steckt da auch eine Menge Herzblut drin, aber noch mehr bei Musicals wie zum Beispiel „Jeanne d'Arc“, meiner Komödie „0816“ und meinem neuen Stück „Mörder unter sich“. „Mörder unter sich“ ist ein Einpersonenmusical, das 2025 auf die Bühne kommt, worauf ich mich ganz besonders. Und das sind Themen, die mich irgendwie interessieren und in mir schlummern, und das entsteht dann so aus dem, was ich erlebe oder was mich interessiert.
Wie bist du selber denn überhaupt zum Musical gekommen und was macht für dich den Beruf des Musicaldarstellers aus?
Ich habe ja schon erwähnt, dass ich selber eigentlich aus der Popmusik komme. Und es fing bei mir auch so an. Als als ich noch bei Universal Music Unter Vertrag war, bin ich aus Spaß mal zu „Jekyll and Hyde“ gegangen, weil ich diese Show gesehen habe und ich war so fasziniert von dem, was ich da gesehen habe, dass ich einfach aus Spaß zu diesem Casting gegangen bin, obwohl ich eigentlich als Popsängerin unter Vertrag war. Das hat dann geklappt und ich wurde genommen. Ich war ich ganz überrascht, da hätte ich gar nicht mit gerechnet, es war ja so eine Spaßaktion für mich oder 'mal gucken' Variante, und dann hat das tatsächlich geklappt. Ich musste ein bisschen dealen, auch mit der Plattenfirma et cetera, und habe dann eine ganz gute Lösung gefunden, wie ich beides machen konnte. Und da habe ich dann quasi wie man so schön sagt 'Blut geleckt'. Ich habe gemerkt, dass das was ganz Tolles ist, wenn man in Welten, Leben und Persönlichkeiten schlüpfen darf. Und es ist auch eine wahnsinnig große Herausforderung als Darsteller auf der Bühne. Ohnehin dieses 'live', also ob man jetzt auf der Bühne Schauspiel macht - mein Schwerpunkt ist ja Schauspiel und Gesang- oder mit Gesang, es live abzurufen, das ist einfach etwas Besonderes und Spezielles. Man kann eben nicht wie beim Film sich versprechen und dann dreht man die Szene noch mal. Nein, es ist live und unwiederbringlich. Man muss und darf diesen Moment als solches schätzen, das finde ich ganz toll, diesen Live Moment. Mal ganz abgesehen davon, dass man als Musicaldarsteller eben noch viel mehr leisten muss.Ich finde, gerade in Deutschland ist dieser Job ganz oft total unterschätzt. In den USA zum Beispiel ist das nicht so, da hat ein Musicaldarsteller einen ganz hohen Stellenwert. Auch berühmte Filmstars gehen immer mal wieder zum Broadway, eben weil es so eine Herausforderung ist, weil man Schauspiel, Tanz und Gesang zeigen muss. Das ist einfach so ein breit gefächertes Feld, was man da abrufen muss, was man da eigentlich leisten
muss als Musicaldarsteller. Das ist eine sehr hohe Kunst, die in Deutschland meines Erachtens unterschätzt wird.
Ja, das seh ich auch so. Ich habe große Hochachtung vor dem, was ihr da immer auf der Bühne leistet. Du hast schon einige Musicals gemacht. Was war denn bisher deine Lieblingsrolle?
Ich habe eigentlich zu jeder Rolle, die ich gespielt habe, irgendwo einen Bezug, weil sie natürlich Teil meines Lebens geworden ist, mich geprägt hat und mich auch ein bisschen weiter gebracht hat, mich wachsen lassen hat. Ich spiele ja jetzt gerade in Hamburg die Donna in "Mamma Mia". Das ist sicherlich auch eine Rolle, die mich besonders fasziniert. Amneris in "Aida" war natürlich ein sehr, sehr großer Erfolg. Wir hatten einfach unheimlich viel Erfolg und waren auch bei "Wetten Dass". Ich habe viele Auftritte gemacht und das prägt einen natürlich. Die Rolle ist toll, aber auch so kleine Dinge und kleinere Rollen gefallen mir gut, die zwischendurch dann passiert sind und auch die Kinderstücke, die ich jetzt selber gar nicht gespielt sondern nur geschrieben habe. Selbst wenn es jetzt nicht der große Erfolg ist und man bei "Wetten Dass" auftritt, sind das trotzdem Dinge, die mich weiterbringen oder weiter haben wachsen lassen. Ich muss das auch jetzt hier bei der Rolle der Donna bei "Mamma Mia" feststellen. Das ist auch eine Rolle, die so vielseitig ist und facettenreich, wo man so viel Humor, aber auch sehr viel Tiefgründigkeit zeigen darf und mich persönlich interessiertn. Ich mag am allermeisten die Charaktere, die nicht so eindimensional sind, also die viele Facetten der Seele und der Persönlichkeit zeigen, das interessiert mich am meisten. Das ist jetzt bei der Donna auch so und daher habe ich gerade bei "Mamma Mia" auch sehr viel Spaß.
Ja, das glaube ich. Es ist ja auch sowieso so eine Feel good Show, sag ich mal. Da geht jeder gut gelaunt nach Hause.
Ja, auf jeden Fall. Also "Mamma Mia" macht richtig Spaß. Wir haben jeden Tag Standing Ovations hier. Bisher habe ich noch keine Show gehabt, bei der die Leute nicht stehen und fröhlich sind am Ende. Das fühlt sich einfach toll an und ich bin ganz sicher, dass es bei "This is the Greatest Show" auch so ist.
Das ist einfach auch eine gute Laune Show, eine Show, die bewegt und Spaß macht und ich glaube, das ist das, was die Leute heutzutage brauchen. Die Welt ist so trübe gerade in der letzten Zeit. In der ganzen Coronasituation hat man ja auch gemerkt, wie sehr Theater, wie sehr Musik und Kunst gefehlt hat. Die Leute saugen das auf wie ein Schwamm in diesen trüben schrecklichen Zeiten, in denen wir leben. Es ist teilweise so unfassbar schockierend, da ist das einfach Seelenfutter und ist das, was die Leute brauchen.
Das stimmt. Du hast ja schon gesagt, dass Du Dich sehr freust, die Elsa singen zu dürfen. In welchem Musical würdest Du sonst gerne mal auf der Bühne stehen?
Ich hab ja schon ziemlich viel gespielt. Ich hab viele Rollen gespielt, die ich spielen wollte, oder spielen durfte. Der nächste Step für mich ist der Weg als Autorin auf die Bühne. Ich werde mich in 2024 und 2025 darauf konzentrieren, meine eigenen Werke auf die Bühne zu bringen. Das wird mein Schwerpunkt sein, weil ich als Darstellerin schon so viel gespielt habe. Das heißt nicht, dass man da irgendwie nicht mehr weiterspielen will oder nicht noch weiter wachsen kann. Nein, auf jeden Fall, aber für mich wird mein nächstes Ziel sein, meine eigenen Stücke auf die Bühne zu bringen.
Da gibt es jetzt zum Beispiel mein neues Stück „Mörder unter sich“, das 2025 auf die Bühne kommen wird. Das ist ein Einpersonenmusical, also eine Person spielt 15 Rollen gleichzeitig und das ist natürlich eine ziemlich große Herausforderung. Danach kann nicht mehr so viel kommen. Ich bin sehr gespannt, wie das wird..
Ich bin jetzt als Donna, schon kaum von der Bühne, weil ich sehr, sehr viel Onstage bin. Und bei "Mörder unter sich" ist man ganz alleine auf der Bühne. Das heißt das ist wirklich sehr, sehr anspruchsvoll und ich glaube, etwas Schwierigeres kann ich mir aktuell auch gar nicht vorstellen.
Was gefällt Dir denn generell besser, Showformate oder länger laufende Produktionen?
Ich finde, dass sowohl Musicals mit Story als auch Showkonzerte absolute Berechtigung haben. Wenn man auch als Schauspielerin natürlich mehr zeigen kann, wenn man im Musical spielt, weil da sehr viele Szenen und viele Dialoge gezeigt werden. Ich finde es aber total schön und auch total berechtigt, in Showformaten aufzutreten. Für die Zuschauer ist es sicherlich sehr spannend, einen Zusammenschnitt der schönsten oder vieler Musicals, auch neuartiger Musicals, zu sehen. Vielleicht auch viele Stücke von denen man noch gar nicht weiß, ob man sie denn gerne sehen will und was interessiert. Da bekommt man einen Showblog serviert und kann sich dann schon mal einen Vorgeschmack bekommenin. In so einem Galakonzert kann man so viele verschiedene Sachen machen, vor allem auch, weil man immer wieder mit anderen Leuten zusammenarbeitet. Das macht sehr viel Spaß. Also ich finde, beides hat eine totale Berechtigung und macht auf seine eigene Weise Spaß.
Es gibt ja viele Galashows, die ein paar Musicals zusammenmischen, oft nur die Klassiker. Was würdest Du sagen, ist der besondere Reiz bei „This is the Greatest Show“?
Bei „This is the Greatest Show“ liegt der besondere Reiz in den Menschen, die da auftreten. Ich finde, es steht und fällt eigentlich immer mit den Menschen und den Künstlern, die auftreten. Es gibt so fantastische Künstler in der Show dieses Jahr, auf die ich mich freue. In diesem Fall wird die Interpretation mit Choreographien und Live Band stattfinden. Die Atmosphäre wird einfach eine ganz tolle sein, wenn es auch nur ansatzweise so ist wie letztes Jahr, als ich als Gast im Publikum gesessen habe. Da habe ich so viel Spaß mitgenommen. Die Zusammenstellung des ganzen Konzerts als solches ist auf jeden Fall etwas Besonderes und ich glaube, die Leute werden da bestimmt eine Menge Spaß haben.
Ja, das glaube ich auch und ich freue mich sehr darauf. Ich möchte mich ganz herzlich für Deine Zeit bedanken und wünsche Dir ganz viel Spaß auf der Tour.
Dankeschön. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns sehen bei „This is the Greatest Show“.